Der Missio-Präsident, der im vergangenen Jahr Äthiopien besuchte, betonte mit Blick auf die dramatischen Folgen des Klimawandels: „Ein freier Zugang zu Trinkwasser ist ein grundlegendes Menschenrecht, für das wir eintreten.“ Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben 2011 mehr als 350.000 Euro für den Bau von Brunnen und Wasserversorgungssystemen in Tansania, Kenia, Sambia, Burkina Faso, der Elfenbeinküste und Indien zur Verfügung gestellt.
Caritas: Anpassung an Wetterphänomene ist zentrale Aufgabe
Auch Caritas international, das Hilfswerk des deutschen Caritasverbandes, wies anlässlich des Weltwassertags auf die dramatische Lage in Äthiopien hin. Dort litten die Menschen unter der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren. „Um das Leben der Menschen zu retten, müssen wir zweierlei tun: Schnell Nothilfe mit Trinkwasser und Lebensmitteln leisten sowie langfristig das Wassermanagement und die Vorratshaltung verbessern“, so Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Neben dem Mangel an Wasser verursache unter anderem in Afrika jedoch zunehmend auch der Überfluss an Wasser große Probleme, gab das Hilfswerk zu bedenken. Immer häufiger fielen die seltenen Regenfälle so heftig aus, dass das Wasser landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden könne und teilweise sogar Überschwemmungen ausgelöst würden. Caritas international sieht deshalb die Anpassung an unberechenbare Wetterphänomene als eine zentrale Aufgaben der kommenden Jahre an.
WWF warnt vor Zuspitzung der Wasserkrise
Vor einer „gefährlichen Zuspitzung der globalen Wasserkrise“ warnte die Naturschutzorganisation WWF. Bis 2050 könne der weltweite Wasserbedarf um 55 Prozent ansteigen. Bereits jetzt hätten weltweit rund 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, rund 2,6 Milliarden würden ohne grundlegende Sanitäreinrichtungen leben.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte ein Abkommen für den Neubau von Wasserkraftwerken, die sich besonders stark auf Natur und Umwelt entlang der Flussläufe auswirken. „Wasserkraft gilt meist als saubere und umweltfreundliche Energiequelle“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Dem ist aber nicht so, vielerorts geht ihre Nutzung mit Naturzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen einher.“
Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 und wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. Er steht 2016 unter dem Motto „Wasser und Arbeitsplätze“. (lek/KNA/Caritas international/Missio/Erzbistum Bamberg)
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