Schick: Wir arbeiten immer mit den Kirchen vor Ort zusammen und die Kirchen sind dort. Zum Teil mussten sie auch fliehen, zum Beispiel von Mossul nach Erbil. Wir helfen dort materiell, damit Häuser gebaut werden können, damit Nahrungsmittel gekauft werden können. Wir helfen natürlich auch dabei, dass wieder Gottesdiensträume geschaffen und wieder Priester dort leben können. Das ist unsere Hilfe dort in der Region. Wenn die Christen nach Europa oder nach Deutschland kommen, helfen wir dabei, dass sie hier auch entsprechend ihrer christlichen Riten leben können. Wir haben auch schon Kirchen zur Verfügung gestellt oder zahlen Priester des chaldäischen oder koptischen Ritus. Wir versuchen, mit allen Möglichkeiten zu helfen und den Notwendigkeiten zu begegnen.
Frage: Wie sieht international die Zusammenarbeit zwischen den Bischofskonferenzen bei diesem wichtigen Thema aus?
Schick: Die Europäische Konferenz der Bischofskonferenzen hat sich auch schon zu diesem Thema geäußert. Die verschiedenen Kirchen in Europa, also die Italienische oder die Spanische und Französische Bischofskonferenzen, helfen natürlich auch ihren Möglichkeiten entsprechend in den Regionen und kümmern sich um die Flüchtlinge, die zu ihnen kommen.
Frage: Welche Bilanz ziehen von der Tagung in Rom?
Schick: Die Tagung ist sehr interessant. Es gibt sehr viele Informationen aus erster Hand. Wir spüren, dass die Christen dort zusammen mit ihren Bischöfen, Priestern und Ordensleuten sehr leiden, dass sie durch die Vertreibung in furchtbare Situationen gebracht werden. Worunter sie auch sehr leiden, ist, dass die Zahl der Christen dort massiv zurückgeht. Es gibt einen richtig gehenden Exodus dort in dieser Region, die eigentlich zu den Mutterländern des Christentums zählt. Das ist eine sehr leidvolle Situation und wir wollen versuchen, auch ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten zu finden, wie wir den Krieg beenden können. Hier müssen wir mit unseren Politikern Gespräche führen. Es muss mehr Friedensinitiativen geben.
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