Auf Mindanao hatten muslimische Extremisten der Bangsamoro Islamic Freedom Fighters (BIFF) zu Weihnachten mehrere christliche Dörfer angegriffen und mindestens zehn Menschen getötet. Die Angriffe seien Akte der Vergeltung für eine Offensive der philippinischen Armee gegen die BIFF im Frühling 2015 gewesen, sagte ein Sprecher der Organisation. Die Extremisten kämpfen für einen unabhängigen islamischen Staat auf Mindanao. Papst Franziskus verurteilte die Anschläge um Heiligabend als „sinnloses Morden“. Zugleich rief er in einem Beileidstelegramm die Gläubigen beider Religionen dazu auf, „Gewalt im Namen Gottes, der Liebe ist, abzulehnen“.
Missionar warnt vor zunehmender Radikalisierung
„Unsere Glaubensgeschwister stellen eines der Hauptziele der islamistischen Gruppen dar“, sagte der Missionar D'Ambra, der seit knapp 50 Jahren auf den Philippinen tätig ist. Medien und Politik spielten die Anschlagsgefahr herunter, in den christlichen Gemeinden nehme jedoch die Angst zu.
D'Ambra, der sich seit vielen Jahrzehnten für den Dialog zwischen Christen und Muslimen einsetzt, stellt eine zunehmende Radikalisierung in Teilen der muslimischen Bevölkerung der Region fest. Auch unter den gemäßigten Muslimen gebe es diesbezüglich eine zunehmende Verunsicherung, so der Missionar. Sie würden jetzt noch mehr den Zusammenhalt zwischen den Religionen suchen. Das sei für ihn eine Ermutigung, seine interreligiöse Versöhnungsarbeit fortzusetzen, erklärte D'Ambra.
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