Wie die Einbeziehung von Ethik und Nachhaltigkeit in die Geldanlage in der Praxis gelingen kann, zeigte der Vortrag des zweiten Referenten, Stephan Jentgens von Adveniat. Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk hat bereits vor der Veröffentlichung der Orientierungshilfe seine Geldanlage ethisch-nachhaltig ausgerichtet und dabei soziale und ökologische Kriterien entwickelt, die sich aus den zentralen inhaltlichen Schwerpunkten des Werks ableiten. Neben dem Wissen und der Kompetenz spiele für das das Gelingen eines ethisch-nachhaltigen Anlageprozesses die Entschlossenheit eine große Rolle: Über einzelne Aspekte und Abgrenzungsfragen ließe sich lange diskutieren, aber zentral sei es, mit der Umsetzung anzufangen und sich laufend weiterzuentwickeln, so Jentgens.
Im Anschluss an die beiden Vorträge diskutierten die Referenten mit Robert Haßler von der Ratingagentur „oekom research AG“ und Marianne Ullrich von der „Deka Investment GmbH“ unter der Leitung von CRIC-Vorstandsmitglied David A. Reusch. Dabei wurde deutlich, dass einige kirchliche Einrichtungen in der Umsetzung einer ethisch-nachhaltigen Geldanlage schon sehr weit fortgeschritten sind. Andere stehen indes erst ganz am Anfang. In der weiteren Diskussion mit dem Publikum wurden verschiedene Erfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten erörtert, die ethisch-nachhaltige Geldanlage bei den kirchlichen Einrichtungen stärker zu verankern. Einig war man sich darin, dass es gerade für kirchliche Einrichtungen unerlässlich ist, sich diesem Thema zu stellen.
Von Dr. Klaus Gabriel, Geschäftsführer des „Corporate Responsibility Interface Center“
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