Demnach ist die Situation in 52 Ländern „ernst“ oder „sehr ernst“. Besonders betroffen sind die Zentralafrikanische Republik, der Tschad und Sambia sowie Madagaskar und Sierra Leone. Außerhalb von Afrika sind besonders Afghanistan, Haiti und Osttimor betroffen. Allerdings fehlen in der Liste Krisen- und Bürgerkriegsländer wie die Demokratische Republik Kongo, Somalia, der Südsudan und Syrien, für die keine Daten vorliegen. Sie gehörten in den vergangenen Jahren teilweise zu den „Schlusslichtern“.
Der Sprechers von IFPRI, Klaus von Grebmer, äußerte sich dennoch „zuversichtlicher denn je, dass wir den Hunger überwinden können“. Notwendig seien dazu eine Förderung der Landwirtschaft, soziale Netze und bessere Ernährungsstrategien. Diekmann forderte, die vor kurzem von der UN-Vollversammlung verabschiedeten Nachhaltigen Entwicklungsziele müssten umgesetzt werden. Diese streben bis 2030 ein Ende des Hungers an. Zugleich müssten sich die EU, die UN und andere Organisationen wirksamer für eine Beilegung der Konflikte und die Prävention einsetzen. Zudem müssten sie die zugesagten Entwicklungsfinanzierungen auch einhalten.
Der Flüchtlingszustrom aus Syrien sei lange vorhersehbar gewesen, beklagte Dieckmann. Sie betonte, dass mehr als 80 Prozent der Flüchtlinge weltweit in ihrer Heimat oder den Nachbarländern verblieben. Sie litten am stärksten unter der Gewalt und einer aussichtslosen Situation. Als Voraussetzung für den von der EU angestrebten Verbleib der Syrienflüchtlinge in den Anrainerstaaten nannte sie neben einer angemessenen Ernährung und Unterkunft die medizinische Versorgung, Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche sowie Arbeitsmöglichkeiten für Erwachsene.
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