Kolumbiens Regierung und FARC kündigen Friedensvertrag an

Kolumbiens Regierung und FARC kündigen Friedensvertrag an

Kolumbien ‐ Kolumbien steht womöglich vor dem Ende seines seit rund 50 Jahren anhaltenden Bürgerkrieges. Ein Friedensvertrag soll spätestens im März 2016 unterzeichnet werden. Zuvor war bei Friedensverhandlungen zwischen der Guerilla-Organisation FARC und der kolumbianischen Regierung ein entscheidender Durchbruch gelungen.

Erstellt: 24.09.2015
Aktualisiert: 24.09.2015
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Kolumbien steht womöglich vor dem Ende seines seit rund 50 Jahren anhaltenden Bürgerkrieges. Ein Friedensvertrag solle spätestens im März 2016 unterzeichnet werden, kündigte Staatspräsident Juan Manuel Santos am Mittwochabend (Ortszeit) in der kubanischen Hauptstadt Havanna an. Zuvor war bei Friedensverhandlungen zwischen der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC und der kolumbianischen Regierung ein entscheidender Durchbruch gelungen.

Im Beisein von Kubas Staatspräsident Raul Castro unterzeichneten beide Seiten ein Abkommen zur juristischen Aufarbeitung des bewaffneten Konfliktes. Das Thema Übergangsjustiz galt als schwierigstes Hindernis für den Erfolg der Verhandlungen.

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Neben Santos, der erstmals nach Havanna reiste, nahm auch FARC-Chef Jimenez Timochenko an den entscheidenden Gesprächsrunden in der kubanischen Hauptstadt teil. Erstmals seit Beginn der Gespräche im November 2012 saßen Santos und Timochenko dabei an der Seite von Castro an einem Tisch. Bereits geeinigt hatten sich beide Seiten über die Themen Agrarreform, politische Beteiligung und den Drogenhandel. Die FARC entstand 1964.

Mit rund 9.200 Kämpfern ist die FARC die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein. Im Laufe des bewaffneten Konflikts in Kolumbien, der seit 1964/66 andauert, kamen laut Schätzungen rund 200.000 Menschen ums Leben.

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