In Deutschland begrüßten die obersten Repräsentanten der beiden großen Kirchen am Samstagnachmittag am Münchner Hauptbahnhof aus Ungarn einreisende Flüchtlinge. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hießen die Flüchtlinge unter Applaus willkommen und dankten den zahlreichen Helfern.
Marx betonte: „Ausländerfeindlich und katholisch zu sein geht nicht zusammen.“ Hassparolen seien nicht akzeptabel, sagte er dem Magazin „Der Spiegel“. Auch innerhalb der Kirche dürfe man nicht wegsehen.
Marx drängt auf faire und zügige Asylverfahren
Marx verlangte weiter, für alle Asylbewerber müsse es faire und zügige Verfahren geben. „Aber wir als Kirchen waren immer skeptisch gegenüber der Kategorie ‚sicheres Herkunftsland‘.“ Er sei auch dagegen, „dass man ganz generell sagt, nur weil ihr aus Armutsgründen kommt, seid ihr eigentlich weniger wert und gehört gar nicht hierhin“. Nötig sei ein europäisches Konzept, wie man mit diesen Staaten umgehe, damit sie sich entwickeln könnten.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger dankte am Sonntag allen Menschen, „die Flüchtlingen wieder Mut machen und sie auf dem Weg in die Zukunft begleiten“. Er sei beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Bürger, die Sprachunterricht, Patenschaften oder Begegnungsfeste anböten.