Bischofskonferenz protestiert gegen Sperrmauer in Israel

Israel ‐ Die Deutsche Bischofskonferenz verurteilt den Beginn der Bauarbeiten an einem Teilstück der israelischen Sperrmauer. Der Vorsitzende der Kommission Justitia et Pax, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, forderte die Verantwortlichen am Dienstag auf, den Bau auf privatem Land einzustellen.

Erstellt: 25.08.2015
Aktualisiert: 25.08.2015
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Die Deutsche Bischofskonferenz verurteilt den Beginn der Bauarbeiten an einem Teilstück der israelischen Sperrmauer. Der Vorsitzende der Kommission Justitia et Pax, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, sprach am Dienstag von einem Verstoß gegen die Gerechtigkeit, wenn „58 christliche Familien ihres Landes und ihres Lebensunterhalts beraubt werden und keinen Zugang mehr zu ihren landwirtschaftlichen Flächen haben“. Ackermann ist Delegierter der Bischofskonferenz bei den jährlichen Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land.

Anfang Juli hatte Israels Oberstes Gericht den Bau der Sperrmauer auf privatem Land bei Beit Dschalla unweit von Bethlehem gestattet. Damit korrigierte das Gericht ein eigenes Urteil vom April, das die geplante Mauerführung als unzulässig bewertet hatte. Ein weiteres Urteil steht noch aus.

Ackermann kritisierte, dass die Armee mit Rodungsarbeiten begonnen habe, ohne eine abschließende gerichtliche Entscheidung abzuwarten. Das Vorgehen im Cremisan-Tal schüre Unmut und Misstrauen und sei bezeichnend für die desolate Situation im Heiligen Land. Wörtlich sagte der Bischof: „Es ist unheilvoll für beide Völker, wenn durch die Fortsetzung dieser Art von Siedlungspolitik eine Zwei-Staaten-Lösung unmöglich gemacht wird.“

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