Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, warnte am Wochenende vor dem Schüren von Fremdenfeindlichkeit. „Wer deutschen Boden betritt, soll menschenwürdig und gerecht behandelt werden“, so Marx.
Appell an Politik
Schick, der als Vorsitzender der Kommission Weltkirche auch so etwas wie der „Außenminister“ der Deutschen Bischofskonferenz ist, appellierte zudem an die politischen Verantwortungsträger, „alles zu tun, um die Ursachen für Flucht wie Krieg, Rassenkonflikte oder Armut zu beseitigen“. Dieser wichtigen Aufgabe müsse sich auch die Kirche stellen.
In dieser Hinsicht weiß sich Hans-Martin Lechner, der Bamberger evangelische Dekan, mit seinem katholischen Kollegen einig. Natürlich sei dieses sogenannte „Balkanzentrum“ in Bamberg eine „große Herausforderung, die wir aus christlicher Verantwortung gemeinsam meistern müssen“, erklärte Lechner. Dabei gehe es um Menschen in Not, „gleich, wie lange sie bei uns bleiben können, was sie sind und was sie haben“. Niemand verlasse grundlos seine Heimat in eine ungewisse Zukunft. Vehement wandte sich der Dekan gegen „rechtsextreme, aggressive Stimmungen“ in der Gesellschaft: „Denen müssen wir mit aller Konsequenz begegnen.“
Das Bamberger „Balkanzentrum“ entsteht in einigen Gebäuden auf dem ehemaligen US-Armeegelände. Bisher sind etwa 600 Asylbewerber in der Stadt und 700 im Landkreis Bamberg untergebracht. Ein zweites bayerisches „Balkanzentrum“ soll schon am 1. September in Manching bei Ingolstadt seine Arbeit aufnehmen.
Von Marion Krüger-Hundrup (KNA)
© KNA