Hagemann äußerte sich anlässlich der
Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO), die derzeit in Genf stattfindet. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen und Regierungen aus 185 ILO-Mitgliedstaaten verhandeln hier über Themen des internationalen Arbeitsrechts.
Besonderes Augenmerk müsse auf den Schutz der Rechte von Wanderarbeitern gelegt werden, forderte die Deutsche Kommission Justitia et Pax. Ein wichtiges Instrument, das die ILO in den nächsten Jahren besonders berücksichtigen müsse, sei die Arbeitsinspektion, die in vielen Ländern personell und finanziell unzureichend ausgestattet sei.
Hagemann betonte, dass Armut nur überwunden werden könne, wenn die Menschen mit ihrer täglichen Arbeit genug Einkommen für einen menschenwürdiges Leben erwirtschafteten. Die Kommission empfehle etwa Allianzen zwischen Entwicklungsorganisationen und Akteuren aus der sogenannten informellen Wirtschaft. In ihr arbeiten Menschen ohne Arbeitsvertrag; laut Schätzungen ist das rund die Hälfte aller Arbeiter weltweit. Wichtig, so Hagemann, sei zudem die Förderung der Gleichberechtigung von Frauen.
„Justitia et Pax“ ist der Name eines päpstlichen Rates, der sich mit internationalen Fragen sowie Entwicklung und Frieden befasst. Die
Deutsche Kommission
wurde 1967 als Einrichtung der Bischofskonferenz sowie des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründet. (lek mit KNA)