Debatte um die „große Transformation“
Auch in puncto Nachhaltigkeit war von Ohnmachtserfahrungen die Rede, vor allem angesichts der Dilemma-Struktur, die sich bei den konträr erscheinenden Problemen von Klimawandel und Armutsbekämpfung, von Weltgemeinwohl und ökologischer Nachhaltigkeit (Georg Stoll, Misereor) abzeichnet.
Es wurden aber auch konkrete technische, ethische und politische Ansätze für eine Vereinbarkeit von ökologischen, demografischen und ökonomisch-sozialen Nachhaltigkeitszielen breit diskutiert. Ob es sich bei der „Oase“ (Ottmar Edenhofer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) einer den Prinzipien starker Nachhaltigkeit (Konrad Ott, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) verpflichteten Menschheit um eine selbstreferentielle Utopie (Hans-Joachim Sander, Universität Salzburg) handelt, oder ob der Klimawandel als Heterotopie verstanden werden muss, die dazu auffordert, den Habitus des dividing durch eine Kultur des sharing (Sander) zu ersetzen, blieb dabei offen.
Inwieweit die gegenwärtigen Probleme technologisch gelöst werden können und/oder inwieweit sie gewaltige politisch-kulturelle Veränderungen notwendig machen, prägte die Tagungsdebatten ebenso wie die Frage, wie das hierfür notwendige gemeinschaftliche Handeln überhaupt global organisiert werden könne.
Die Verantwortung der Kirchen
Die Chancen, Forderungen und Anfragen, die sich daraus für Kirche und Religionen ergeben, wurden vielfach thematisiert, wobei die Meinungen darüber auseinander gingen, wie überzeugend Kirche ihre Gestaltungsmöglichkeiten bereits wahrnimmt und welche Rolle sie darüber hinaus bei der Durchsetzung nachhaltiger Gerechtigkeitsziele überhaupt spielen kann.