Der Rest des Geldes soll nun dafür eingesetzt werden, das Gesundheitssystem zu stabilisieren. Dazu gehört auch, sanitäre Anlagen zu schaffen, sauberes Trinkwasser zu gewährleisten und die Menschen bei der Bildung zu unterstützen. Drei mobile Labore gibt es derzeit in Guinea und Sierra Leone. Sie testen auf das Virus und trainieren die „Health Worker“ (Gesundheitsarbeiter) vor Ort. Ein viertes Labor soll noch diesen Monat hinzukommen. Auch die Pharmazie-Unternehmen arbeiten intensiv und suchen nach Impfstoffen und Medikamenten. Bisher investierte die EU 240 Millionen Euro in pharmazeutische Forschung – bislang ohne durchschlagenden Erfolg.
Der Kampf gegen das Virus geht weiter
Stark gelitten hat auch die Wirtschaft in Westafrika: Märkte sind geschlossen, es gibt kaum Waren, die Menschen haben Angst – Angst vor Ansteckung, Angst vor weiteren Krankheitsfällen in ihren Dörfern. Andere Krankheiten, die sonst den Alltag in den Krankenhäusern Westafrikas dominieren, konnten möglicherweise in den vergangenen Monaten nicht ausreichend behandelt werden. Wie viele Menschen in der Zwischenzeit an Malaria oder wie viele Frauen bei der Geburt gestorben sind, weil sie keine Hilfe bekamen – das weiß niemand.
Ab April beginnt die Regenzeit: Experten befürchten, dass der Kampf gegen das Virus dann noch schwieriger wird. Denn ebenso wichtig wie die Überlebenshilfe ist das richtige Begraben der infizierten Toten, damit das Virus nicht in das Trinkwasser gelangt und weitere Menschen ansteckt.
Nicht nur die akute Bekämpfung des Virus, sondern vor allem auch die Unterstützung der schwer getroffenen Staaten auf ihrem Weg in die Zukunft, soll bei der ersten internationalen Ebola-Konferenz thematisiert werden. Sie kann jedoch nur ein Anfang sein. Weitere Treffen müssen folgen, damit die Hilfe tatsächlich vor Ort umgesetzt wird.
Von Kerstin Bücker (KNA)