Das Meer – Heimat und Gefahr zugleich
„Für uns ist das Meer beides: Heimat und Gefahr“, sagt Pastor Bobby. Er leitet eine kleine Siedlung der Badjaos in der Küstenstadt Davao. Die Badjaos sind Fischer – früher lebten sie als Seenomaden im Südwesten Mindanaos auf Booten und zogen von Insel zu Insel. Heute wohnen sie in Stelzenhäusern direkt am Mündungsdelta des Flusses Davao ins Meer. Die Gefahr von Sturmfluten und Hochwasser ist hier allgegenwärtig. Aus Sicht der Kommune ist diese Gegend unbewohnbares Gebiet – wer dort lebt, tut das illegal und für sich selbst verantwortlich. Die Misereor-Partnerorganisation MinLand unterstützt die Badjaos in Davao, bildet Nothelfer aus und erarbeitet mit ihnen Konzepte für den Katastrophenfall. „Im Ernstfall müssen die Menschen sich hier selbst retten können“, sagt Erick Ley Mundiz, Community-Organzier bei MinLand.
Um den Schutz vor Überschwemmungen geht es auch auf der ostphilippinischen Insel Siargao. „Wir versuchen die Gemeinschaft hier vor Ort zu ermutigen, die Mangrovenbestände zu schützen“, sagt Chito Dugan, Leiter von Misereors Partnerorganisation Sikat. Die Pflanzen ziehen einen schützenden Gürtel um die Insel, der Flutwellen und Wind brechen und somit als Lebensversicherung während der Taifunsaison dienen soll. Leider haben sich das Abholzen der Mangroven und der Verkauf als Brennholz für viele arme Fischerfamilien zur einzigen Einnahmequelle entwickelt.