Getauscht wird auch beim
Autofasten
. Den PKW einfach mal stehen lassen und aufs Rad umsatteln oder zu Fuß gehen, Fahrgemeinschaften bilden oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen ist die Idee dahinter. Und die findet Anklang. So ruft zum Beispiel das Bistum Trier bereits zum 18. Mal zu mehr Schöpfungsverantwortung im Alltag auf, um „in diesem Sinne neu in Bewegung zu kommen“, wie es auf der Internetseite des Bistums heißt. Die Initiative ist ein ökumenisches Projekt von evangelischen und katholischen Christen in Deutschland und Luxemburg. Teilweise stellen Verkehrsverbünde der beteiligten Regionen Gratistickets oder vergünstigte Fahrkarten aus.
CO2- und Plastikfasten
In eine ähnliche Richtung zielt das sogenannte
CO2-Fasten
der Kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Würzburg (kja). Das Besondere: Auf der Internetseite und in den Sozialen Netzwerken Facebook und Twitter veröffentlichen die Verantwortlichen Impulse von Jugendlichen für Jugendliche. Außerdem wird ein CO2-Rechner angeboten, mit dem der Nutzer seinen jährlichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß berechnen und mit dem Durchschnittswert eines Bundesbürgers vergleichen kann.
Auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ruft zu einem bewussteren Umgang mit der Umwelt auf. Jeder Deutsche verbraucht demnach 117 Kilogramm Plastik im Jahr. Darum rufen der
KDFB-Diözesanverband Augsburg
und der
VerbraucherService Bayern
(VSB) in den diesjährigen Fastenwochen zum „Plastikfasten“ auf. Gemeint sind hauptsächlich Plastiktüten. Aber Kunststoffe kämen auch bei Kosmetika und Körperpflegemitteln zum Einsatz, so die Initiatoren.
Während die evangelische Kirche mit der Aktion
7 Wochen ohne Runtermachen
dazu aufruft, sich und andere anzunehmen, setzt die lutherische Kirche in Norddeutschland auf regionale Produkte und Erzeugnisse aus Fairem Handel. Dazu legt die ökumenische Aktion ihren Fokus nicht primär auf Verzicht, sondern lädt zu „einer Fastenzeit mit viel Genuss“ ein. Das soll nach Angaben der Organisatoren dazu ermutigen, Neues auszuprobieren und die eigenen Konsumgewohnheiten unter die Lupe zu nehmen. So könne die Fastenzeit für neue Wege und Ziele genutzt werden.
Für neue Ziele auf altbewährten Wegen hat sich der in Hamburg ansässige ökumenische Verein
Andere Zeiten
entschieden. Jede Woche versenden die Organisatoren einen „echten Brief“ an die Teilnehmer, heißt es auf der Internetseite. Die darin enthaltenen Impulse und Anregungen sollen die Empfänger in ihrem Fastenvorhaben unterstützen – oder auch einfach eine kleine Freude machen. Das Motto: „Wer fastet, der hat die Chance, sich selbst zu überraschen“.
Von Maike Müller (KNA)