Frage: Was tut Misereor auf den Philippinen konkret, um zu helfen?
Spiegel: Wir sind mit unseren Partnerorganisationen an verschiedenen Orten im Land tätig, um den Menschen bei der Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu helfen. Das ist in Tacloban etwa der Wiederaufbau und die Organisation der betroffenen Gemeinschaften. Auf der Insel
Siargao
im Osten der Philippinen unterstützen wir ein Projekt, bei dem es um umweltfreundliche Fischwirtschaft, den Küstenschutz und alternative Einkommensmöglichkeiten für Fischer geht. Ein anderes Projekt in der Großstadt Davao kümmert sich um die Belange einer kleinen Minderheit - die sogenannten Badjaos, frühere Seenomaden, leben hier auf Land, das gar nicht zur Besiedlung frei gegeben ist, in Elendsvierteln direkt an einer Flussmündung. Sie sind unmittelbar den Gefahren von Sturmflut und Überschwemmung ausgesetzt.
Frage: Welches Ziel verfolgt Misereor mit der Fastenaktion?
Spiegel: Wir wollen Klimawandel und
Klimagerechtigkeit
zum Thema machen; zeigen, dass der Klimawandel an unterschiedlichen Orten dieser Erde unterschiedliche Konsequenzen und unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringt. Wir wollen auch anschaulich machen, dass es Menschen gibt, die bereits heute zwischen Leben und Tod stehen. Es darf nicht sein, dass der Klimawandel nur eine Frage dieser Menschen ist.
Frage: Welche Forderungen stellen Sie?
Spiegel: Es muss eine Solidarität über das eigene Land hinaus geben; eine Sensibilität für das Leiden der Menschen, auch wenn sie Tausende Kilometer weit weg sind. Wir müssen uns der Herausforderung des Klimawandels stellen, weil sie Menschen heute betrifft, weil sie Menschen der künftigen Generationen betreffen wird und weil die Erde das gemeinsame Haus von uns allen ist. Dafür wollen wir Aufmerksamkeit schaffen. Der Klimawandel ist eine Herausforderung, auf die wir in Deutschland anders antworten müssen als die Menschen auf den
Philippinen
.