Schon im nächsten Jahr werde das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr Vermögen angehäuft haben als die restlichen 99 Prozent zusammen, heißt es in der Studie, die sich auf Daten des global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmens Credit Suisse und des jährlich veröffentlichten Milliardärs-Rankings des US-Wirtschaftsunternehmens Forbes beruft. Entfiel 2009 mit 44 Prozent noch deutlich weniger als die Hälfte des weltweiten Wohlstands auf ein Prozent der Weltbevölkerung, lag dieser Anteil 2014 schon bei 48 Prozent. 2016 dürfte er auf mehr als 52 Prozent steigen.
Ungleichheit erreicht „erschütterndes Ausmaß“
„Das Ausmaß der globalen Ungleichheit ist erschütternd“, kommentierte Oxfam-Direktorin Winnie Byanyima die Zahlen. Gleichzeitig habe einer von neun Menschen auf der Erde nicht genug zu essen, eine Milliarde Menschen müssten mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zurechtkommen.
Auch an anderen Zahlen zeigt sich die wachsende soziale Ungleichheit: 2010 brauchte man noch 388 Milliardäre, um den Besitz der ärmeren Hälfte der Menschheit auszubalancieren. Heute sind es nur noch 85. Und während die Vermögen der Reichen auch in Zeiten der Finanzkrise sprunghaft anstiegen, lief die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung seit 2010 ins Minus. Zugleich seien es die einfachen Leute gewesen, die als Steuerzahler in der Wirtschaftskrise die Banken und Versicherungen vor dem Kollaps bewahrt hätten, so Oxfam.