„Die Kirche und die Menschen in Lateinamerika haben das sehr geschätzt.“ Doch das Engagement sei einer kurzfristigen Politik gewichen, „der es vor allem um Machterhalt geht und darum, die nächsten Wahlen zu gewinnen.“
Er vermisse mittel- und langfristige Strategien, die die Zukunft der Menschheit, speziell der nachfolgenden Generationen sicherten, so der Kardinal vor etwa 1.500 Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft beim Diözesanempfang des Bistums Würzburg. „Die Politik bezieht sich auf Alltagsprobleme der Gegenwart oder auf das Funktionieren einer globalisierten Ökonomie, obwohl diese verzerrt und ausschließt, weil sie auf den schnellen und maximalen Gewinn setzt.“ Diesen Mangel an Visionen habe auch Papst Franziskus in seiner Rede in Straßburg kritisiert, so Rodriguez.
Es sei ein Zeichen der Zeit, den Klimawandel und seine Folgen anzuerkennen, die vor allem die Armen treffen würden. „Der
Klimawandel
ist keine technologische Frage, sondern eine höchst ethische.“ Der Papst werde im März dazu eine
Enzyklika
veröffentlichen, so der enge Vertraute von Franziskus. Dieser habe von Beginn seines Pontifikats an deutlich gemacht, wie wichtig der Schutz der Umwelt sei und „dass wir, anstatt sie zum Wohl aller zu nutzen, sie gierig ausbeuten“.