Öko-Enzyklika des Papstes voraussichtlich im Frühjahr

Eine erwartete Enzyklika von Papst Franziskus zu ökologischen Themen wird laut Vatikansprecher Federico Lombardi voraussichtlich frühestens im Frühling veröffentlicht. Das Lehrschreiben werde weder in diesem Monat noch im Februar publiziert, sagte Lombardi am Mittwoch vor Journalisten im Vatikan. Die spanische Tageszeitung „El Pais“ hatte am Wochenende unter Berufung auf ungenannte vatikanische Quellen geschrieben, das Dokument sei „praktisch fertig“ und erscheine noch im Januar.

Erstellt: 07.01.2015
Aktualisiert: 12.07.2015
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Eine erwartete Enzyklika von Papst Franziskus zu ökologischen Themen wird laut Vatikansprecher Federico Lombardi voraussichtlich frühestens im Frühling veröffentlicht. Das Lehrschreiben werde weder in diesem Monat noch im Februar publiziert, sagte Lombardi am Mittwoch vor Journalisten im Vatikan. Die spanische Tageszeitung „El Pais“ hatte am Wochenende unter Berufung auf ungenannte vatikanische Quellen geschrieben, das Dokument sei „praktisch fertig“ und erscheine noch im Januar.

Franziskus hatte im August vor Journalisten mitgeteilt, ein erster Entwurf der Enzyklika liege vor, müsse aber noch gründlich verschlankt werden. Franziskus hatte den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kurienkardinal Peter Turkson, gebeten, die zu dem Thema eingegangenen Vorschläge und Entwürfe zusammenzustellen.

Es bestehe ein grundsätzliches Problem, dass man über Ökologie „nur bis zu einem bestimmten Punkt mit einer gewissen Sicherheit sprechen“ könne, sagte der Papst damals. Einige Hypothesen gälten als gesichert, andere weniger. „In einer Enzyklika mit lehramtlichem Charakter kann man nur mit den sicheren Fakten vorgehen“, sagte Franziskus.

In das Lehrschreiben über die Bewahrung der Schöpfung sollen auch Anregungen von Amazonasbischof Erwin Kräutler eingehen. Der aus Österreich stammende Bischof von Altamira-Xingu sagte vergangenen April, in dem Text werde es unter anderem um die Bedrohung des Regenwalds und der indigenen Völker gehen. Er habe Franziskus persönlich eine Dokumentation über 90 indigene Völker übergeben, die in Amazonien ohne Kontakt mit der Außenwelt leben. Sie seien „besonders bedroht, weil sie offiziell nicht existieren“, so Kräutler.