
Starke Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
Aus Protest gegen die islam- und asylkritische Pegida-Bewegung hat die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) eine Online-Petition für mehr Gastfreundschaft gestartet. Nach eigenen Angaben haben sich innerhalb von wenigen Tagen bereits mehr als 1.000 Jugendliche an der Aktion beteiligt. Auch in Köln setzten Bürger am Montagabend ein deutliches Zeichen gegen Pegida.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Aus Protest gegen die islam- und asylkritische Pegida-Bewegung hat die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) eine Online-Petition für mehr Gastfreundschaft gestartet. Nach eigenen Angaben haben sich innerhalb von wenigen Tagen bereits mehr als 1.000 Jugendliche an der Aktion beteiligt. Auch in Köln setzten Bürger am Montagabend ein deutliches Zeichen gegen Pegida.
Laut DPSG bildet die Online-Petition den Auftakt zur Jahresaktion der Pfadfinder, die sich 2015 mit der Situation von Flüchtlingen in Deutschland auseinandersetzt. „Ich freue mich, dass wir mit der Petition und der Jahresaktion deutlich machen, dass wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu unserem Wort stehen, und allen Menschen – unabhängig ihrer Religion oder Herkunft – mit Respekt begegnen. Aktionen wie Pegida passen nicht zu unseren pfadfinderischen Werten. Wir setzen uns für Mitmenschlichkeit, für mehr Gastfreundschaft für Menschen auf der Flucht und für eine Willkommenskultur in Deutschland ein“, so Dominik Naab, Bundesvorsitzender der DPSG.
Die Jahresaktion unter dem Motto „Gast>>Freundschaft – Für Menschen auf der Flucht“ wird am 18. Januar in Gelsenkirchen eröffnet. Sie soll dazu beitragen, eine Willkommenskultur zu schaffen, indem Pfadfinder auf Flüchtlinge zugehen und Begegnungen wagen.
Erste Pegida-Demo in Köln
Unterdessen hat am Montagabend in Köln die erste Pegida/Kögida-Demonstration stattgefunden. Im rechtsrheinischen Deutz versammelten sich rund 800 Kögida-Anhänger, um über die Deutzer Brücke zum Roncalliplatz neben dem Dom zu marschieren. Demgegenüber formierten sich mehrere Tausend Gegendemonstranten, die die Deutzer Brücke zu blockieren versuchten. Die Kögida-Anhänger gaben schließlich den Protestzug auf. Als Signal gegen die islamkritische Demonstration wurde die Beleuchtung von Dom und Altstadt am Montagabend abgeschaltet.
Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) verurteilte die Pegida-Proteste in der Domstadt. Wer dorthin gehe, „muss sich im Klaren sein, welchen Demagogen er eine Bühne bietet“, sagte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag). Die Sorge vor einer Islamisierung Deutschlands sei unbegründet. „Gegen Engstirnigkeit, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit müssen wir Zeichen von Weltoffenheit und Toleranz stellen“, so Kraft.
Der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende Armin Laschet begrüßte die Abschaltung der Dom-Beleuchtung. „Gut, dass der Dom keine beleuchtete Kulisse für Nationalismus war“, sagte er dem „Stadt-Anzeiger“. (lek mit KNA/DPSG)