Jesus hat großen Wert auf die Wahrheit über alles und jedes gelegt; er hat die Verantwortung jedes Individuums eingefordert und die Gewissen geschärft; er hat die Menschen von Gruppenzwängen der eigenen Nation und Ethnie, von Ideologien und auch Religionen durch seine Botschaft vom einen und einzigen Gott, durch den alle Menschen Brüder und Schwestern sind, befreit; er hat gefordert, auf das Herz zu achten, aus dem böse Gedanken, Mord etc. kommen (vgl. Mt 15,19), die Zunge zu hüten, die Unheil anrichten kann (vgl. Mt 12,33–37), und das Gewissen zu prüfen, damit nicht das Unrecht Macht über uns gewinnt.
Bildung und Gewissensbildung, Befähigung zur Selbstkontrolle im Denken, Reden und Handeln, Erziehung zu Respekt, Toleranz und Dialogfähigkeit verhindern Motivation und Impulse für Verfolgung und Bedrängnis. Notabene: Das Gesagte gilt für alle Menschen und Gruppen, auch für die Christen und die Kirche, die immer auch mögliche Akteure von Verfolgung und Diskriminierung anderer sind. Evangelisation ist das beste Mittel gegen jede Verfolgung und Bedrängnis.
Von Dr. Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz
Quelle:
DBK-Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen – Irak“