Misereor
„2014 war ein Flüchtlingsjahr“, fasst Pirmin Spiegel , Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerkes
Misereor
, zusammen. Die vielen Menschen, die vor der Terror-Miliz „Islamischer Staat“ geflohen sind, hätten auch Misereor beschäftigt. Besonders schwierig sei dabei die Situation in den unmittelbaren Nachbarregionen wie dem Nordirak oder in Nachbarländern wie dem Libanon, wo die meisten Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak Zuflucht gesucht haben. Doch auch der Konflikt in Gaza und der
Bürgerkrieg im Südsudan
hätten Hilfsmaßnahmen gefordert, merkt Spiegel an. Mit rund 51 Millionen Menschen habe es noch nie so viele
Flüchtlinge
wie im Jahr 2014 gegeben. Für Spiegel ist es besonders wichtig, zu erkennen, dass hinter dieser abstrakten Zahl einzelne Schicksale steckten.
Eine große Rolle habe im vergangenen Jahr auch die Ernährungssituation in zahlreichen armen Ländern der Welt gespielt, ergänzt Spiegel. Mit der
Fastenaktion
wollte man auf das Schicksal von 800 Millionen hungernden Menschen aufmerksam machen. Auch die Rechte von Kleinbauern nahm das Hilfswerk in den Blick: Diese würden etwa bei Menschen, die auf großen Plantagen in den Ländern des Südens Nahrungsmittel anbauten und ernteten, immer wieder verletzt, heißt es in einer 2014 veröffentlichten Studie des Hilfswerkes. Aufgrund schlechter Bezahlung und miserabler Arbeitsbedingungen litten schätzungsweise weltweit 200 Millionen Landarbeiter an Hunger.
2015 will das Hilfswerk besonders das Thema
Schöpfung
thematisieren. „Wir wollen die Bevölkerung für die Klimafragen stärker sensibilisieren“, sagt Spiegel.
Am Beispiel der Philippinen
will Misereor zeigen, welche Folgen der Klimawandel hat; dort leiden vor allem die Fischer und ihre Familien unter den stärker werden Wirbelstürmen. In New York geht es für das Hilfswerk außerdem an die Ausarbeitung der sogenannten Nachhaltigkeitsziele. Diese lösen die
Millenniumsentwicklungsziele
der Vereinten Nationen ab. Für Spiegel stellt sich dabei vor allen eine Frage: „Wie wollen wir leben, damit alle in Würde leben können?“