Daraus geht hervor, dass es zwischen Januar und Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang beim Export von Maschinenpistolen und Gewehren gab. Die Einzelausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern gingen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit Bezug auf das erste Halbjahr 2013 ebenfalls zurück: von 2,93 Milliarden auf knapp 2,23 Milliarden Euro. Positiv bewerten die Kirchen zudem die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), eine bereits erteilte Ausfuhrgenehmigung für ein Gefechtsübungszentrum in Russland nach dem Ausbruch der Krimkrise zu widerrufen.
Kritik an Waffengeschäften mit Drittstaaten
Von einer echten Wende in der deutschen Rüstungspolitik wollen die Autoren des
GKKE-Berichts
, an dessen Erstellung sich das Bonner Konversionszentrum BICC sowie weitere Vertreter von Hilfswerken und aus der Wissenschaft beteiligten, trotzdem nicht sprechen. Mit zunehmender Sorge beobachten die Fachleute Waffengeschäfte mit Drittstaaten außerhalb von NATO und EU. Das Gleiche gilt für eine massive Steigerung von Re-Exporten, bei denen in Deutschland hergestellte Waffen nach einer Zwischenstation in dritte Hände geraten.
Für Schlagzeilen sorgte in diesem Zusammenhang der Fall einer mutmaßlichen Lieferung von Pistolen und Scharfschützengewehren der Firma SIG Sauer nach Kolumbien. Das Geschäft wurde offenbar über die USA abgewickelt, die regelmäßig Handelspartner der Deutschen sind. Hier sprechen sich die Kirchen für eine bessere Kontrolle im Zielland aus, beispielsweise durch die Militärattaches an deutschen Botschaften oder Mitarbeiter des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaftsförderung (BAFA).