In den Netzen der Zwangsprostitution
Von den Bildern eines verklärten Europas angetrieben, fährt Sr. Eugenia fort, riskierten insbesondere junge Frauen ihre Würde, ihre Identität und gar ihr Leben, um Zugang zu dieser Welt zu erhalten und ihrer Armut zu entfliehen. Verzweiflung und existenzielle Hoffnung seien ein lukratives Geschäft für den organisierten Menschenhandel. Gelockt mit Jobversprechen oder akademischer Bildung landeten Frauen, darunter viele Minderjährige, in den Netzen der Zwangsprostitution.
Sr. Eugenia scheut nicht davor, gegenüber staatlichen, kirchlichen wie auch gesellschaftlichen Stellen den Finger in die Wunde zu legen. Auf ihre Initiative hin errichtete die Konferenz italienischer Frauenkongregationen (USMI) eine eigene Fachstelle gegen Menschenhandel. Im Rahmen ihrer Aktion „Frauen helfen Frauen“ arbeiten in Italien derzeit über 250 Ordensschwestern aus 70 verschiedenen Kongregationen an über 110 Projekten mit. Zu den Aufgaben der Ordensfrauen gehört auch die Sensibilisierung ihrer Mitschwestern in den afrikanischen Ländern, die häufig nichts von dem Schicksal ihrer jungen Landsleute wissen.
Den Anwesenden der Debatte gibt Sr. Eugenia am Schluss die Worte mit auf den Weg, die auch Jesus im Lukasevangelium dem Gesetzeslehrer auf die Frage mitgab, wer sein Nächster sei: „Gehet und handelt genauso!“
Von Dorian Winter
COMECE: Kirchen rufen die EU zum weitergehenden Handeln gegen Menschenhandel auf