Im Anschluss konnten sich die Zuschauer und Beteiligten an köstlicher Gemüsesuppe laben, die die bekennende Lebensmittelretterin Talley Hoban aus Wiesbaden zubereitet hatte. Talley Hoban veranstaltet seit vielen Jahren so genannte Schnippelparties mit gerettetem Gemüse für Gäste verschiedener Altersgruppen, Kulturen und gesellschaftlicher Schichten.
Hoban und ihre Mitschnippler konzentrieren sich dabei auf Ernteausschüsse von Bauern, also Gemüse und Obst, das nicht dem Idealbild des Handels- und Endverbrauchers entspricht. Dabei wird immer Bio-Ware bevorzugt. Außerdem fragen die Schnippler gezielt auf Wochenmärkten nach Ware, die nicht mehr verkauft oder gebraucht wird.
Ermutigende Beispiele
Auch das sei ein ermutigendes Beispiel gegen den Hunger in der Welt, unterstrich der Regisseur Valentin Thurn. Das Essen, das in Europa weggeworfen werde, würde zwei Mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren, sagte er. Valentin Thurn hat den Umgang mit Lebensmitteln für seinen Film „Taste the waste“ international recherchiert. Danach wird jeder zweite Kopfsalat aussortiert, jedes fünfte Brot ungekauft entsorgt. Kartoffeln, die der offiziellen Norm nicht entsprechen, bleiben auf dem Feld liegen und kleine Schönheitsfehler entscheiden über ein Schicksal als Ladenhüter. In den Abfall-Containern der Supermärkte finde man überwältigende Mengen einwandfreier Nahrungsmittel, original verpackt, mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum. Dennoch finde, wie auch die Bistumskampagne zeige, ein weltweites Umdenken statt, da es immer mehr Menschen gebe, die mit Ideenreichtum und Engagement gegen unnötige Lebensmittelvernichtung demonstrierten.