Caritas international
rief zu einer breiten Friedensinitiative unter Einbeziehung der Zivilbevölkerung in dem lateinamerikanischen Land auf. Das von der kolumbianischen Regierung geplante nationale Friedensabkommen sei zu begrüßen, betonte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Dienstag in Freiburg. Entscheidend sei es aber, lokale Akteure und „insbesondere Opfervertretungen und Menschenrechtsorganisationen“ an der konkreten Umsetzung zu beteiligen. „Bei den Verhandlungen muss es auch um Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der Landverteilung sowie um die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimat gehen“, so der Leiter des katholischen Hilfswerks.
Appell an Angela Merkel
Amnesty International
appellierte indes an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sich für die Opfer des bewaffneten Konflikts und einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung einzusetzen. Merkel sollte ein klares Bekenntnis von Präsident Santos einfordern, die Menschenrechtsverletzungen keiner Konfliktpartei zu tolerieren, sie konsequent zu verfolgen und zu bestrafen.
„Trotz der Friedensverhandlungen sind die Zivilbevölkerung und besonders diejenigen, die für ihre und die Rechte anderer eintreten, nach wie vor zahllosen Menschenrechtsverletzungen und Völkerrechtsverstößen ausgesetzt“, sagte der Kolumbien-Experte der Menschenrechtsorganisation, Matthias Schreiber. Verantwortlich sind nach Einschätzung von Amnesty neben paramilitärischen Verbänden und Guerilla-Gruppen auch Polizei und Militär.
Auch die Menschenrechtskoordination Kolumbien (MRKK) rief im Vorfeld des Besuchs von Präsident Santos die Bundeskanzlerin dazu auf, sich in den Gesprächen für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen und des bewaffneten Konfliktes stark zu machen. Dem Menschenrechts-Netzwerk gehören unter anderem der
Verein Kolko e. V
.,
Terre des hommes
,
Brot für die Welt
,
Pax Christi
und
Misereor
an.