Adveniat fordert lückenlose Aufklärung
Schon Mitte Oktober hatte sich das katholische Lateinamerika-Hilfswerk
Adveniat
mit einem
Brief an die mexikanischen Behörden
und Menschenrechtsorganisationen gewandt. Darin forderte Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka eine lückenlose Aufklärung der Verbrechen. Zudem mahnte er eine menschenwürdige Behandlung der Opfer und ihrer Familien und ihren physischen, psychologischen und wirtschaftlichen Schutz an.
Der Bürgermeister der Stadt Iguala, Jose Luis Abarca, dessen Ehefrau Maria de los Angeles Pineda sowie der Polizeichef der Stadt werden nach Medienberichten in Mexiko inzwischen per Haftbefehl gesucht. Das Trio befindet sich auf der Flucht.
An dem Tag, an dem die Studenten verschleppt worden waren, hatte die Polizei den Konvoi der Protestierenden gestoppt und das Feuer eröffnet. Dabei waren mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Bürgermeister-Ehefrau de los Angeles Pineda vor, der Führungsetage der paramilitärischen Vereinigung „Guerreros Unidos“ anzugehören. Die Gruppe gestand unlängst, einen Teil der Studenten ermordet zu haben. Bei der schwer bewaffneten Bande handelt es sich um eine Gruppe von Auftragsmördern ehemaliger Drogenkartelle.
Mexikaner demonstrieren für Aufklärung des Falls
In Iguala und ganz Mexiko gehen seit Tagen immer mehr Menschen für eine Aufklärung des Falls auf die Straße. Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto beauftragte inzwischen die Bundespolizei mit der Ermittlung. Die lokale Polizei ließ er Berichten zufolge entwaffnen. Der Fall beschäftigte auch das Europaparlament. Die Abgeordneten riefen die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten auf, Pena Nieto bei der Aufklärung zu helfen. (KNA/lek/gho)