Es mache ihn traurig, dass die Deutschen bei der Spendenbereitschaft weltweit nur auf Platz 27 kämen, bei den
Rüstungsexporten
aber auf Platz 3, so der Bischof weiter. „Selbst in Indonesien oder Paraguay wird mehr für wohltätige Zwecke gespendet als bei uns“, sagte der Erzbischof. Die Welt biete genug Nahrung, dass niemand hungern müsse, gab sich Schick überzeugt.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bezeichnete die Versorgung der Menschen mit Nahrung als Grundvoraussetzung für jede gesellschaftliche Entwicklung. „Eine Welt ohne Hunger – das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber gemeinsam können wir das schaffen“, erklärte Müller in Berlin.
Welternährungsprogramm: Budget für Hilfe muss verdoppelt werden
Das
Welternährungsprogramm
(WFP) der Vereinten Nationen forderte ein flexibleres System der humanitären Hilfe. Da die Krisen auf der Welt zunähmen, müsse heute doppelt so viel Hilfe geleistet werden wie vor zehn Jahren, sagte der Leiter des WFP für Deutschland und Österreich, Ralf Südhoff, im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Durch die Vielzahl der Krisen reiche das begrenzte Budget für die Hilfe nicht mehr aus. Verstärkt würden die Herausforderungen dadurch, dass für die Opfer von Konflikten kaum private Spender zu gewinnen seien. Das WFP appellierte an die Bundesbürger, nicht für bestimmte Krisen oder bestimmte Personen zu spenden, sondern an eine vertrauenswürdige Organisation.
Auch der Botschafter des Weltkinderhilfswerks
Unicef
, Basketballspieler Dirk Nowitzki, rief zum Kampf gegen Mangelernährung bei Kindern auf. Weltweit hätten 165 Millionen Kinder unter fünf Jahren wenig oder schlechte Nahrung zu essen.
Der
Bundesverband Deutsche Tafel
forderte Produzenten wie Konsumenten zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln auf. In Deutschland würden pro Jahr über elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, der Großteil in Privathaushalten. Die Heinrich-Böll-Stiftung gab in ihrem in Berlin veröffentlichten „Fleischatlas extra“ bekannt, dass jeder Deutsche im Jahresdurchschnitt allein 4,3 Kilogramm Fleisch wegwerfe. (lek mit KNA)