Anschließend erzählte die 85-jährige Ordensschwester Marije Kaleta unter anderem, wie sie das Kind eines Kommunisten taufte, nachdem die Mutter sie inständig darum gebeten hatte. „Noch heute, wenn ich mich erinnere, scheint es mir unglaublich, wie wir diese vielen schrecklichen Leiden ertragen konnten, aber ich weiß, dass der Herr uns die Kraft, die Geduld und die Hoffnung gegeben hat“, so die Ordensfrau. Auch sie umarmte der Papst herzlich.
Albaniens kommunistische Machthaber hatten das Balkanland in den 1960er Jahren zum „ersten atheistischen Staat der Welt“ erklärt und jede Religionsausübung brutal unterdrückt. Rund 200 Geistliche wurden in der Folge ermordet. Für 40 von ihnen läuft derzeit das Seligsprechungsverfahren.
Der eintägige Albanien-Besuch des Papstes war seine vierte
Auslandsreise
und die erste in ein europäisches Land außerhalb Italiens. Franziskus war am Morgen auf dem Mutter-Teresa-Flughafen in Tirana zunächst von Ministerpräsident Edi Rama begrüßt worden. Anschließend traf er Präsident Bujar Nishani in dessen Residenz. Weitere Stationen waren die Messe auf dem Mutter-Teresa-Platz, seine Ansprache in der Universität sowie ein Besuch in einem Waisenhaus. (tlp/KNA)