„Religion bildet nicht die Ursache der Auseinandersetzungen, sondern wird politisch missbraucht, um die machtpolitischen Ziele pseudoreligiös ideologisch zu untermauern und anzuheizen“, betonte Schick.
Mit dem UN-Sonderberichterstatter für
Religionsfreiheit,
Heiner Bielefeldt, argumentierte der Bischof, dass gerade ein Mehr an Religionsfreiheit die Integrationschancen von religiösen Minderheiten steigern könne. „Indem ihnen das Ausüben ihrer identitätsstiftenden Religion auch im öffentlichen Raum ermöglicht wird, nimmt ihre Unterstützung dieser öffentlichen Ordnung zu“, fasste Schick die Position Bielefeldts zusammen.
Religionsfreiheit kann es nur für alle religiösen Gemeinschaften geben
Derzeit erlebe die Welt jedoch eine „Zeit schrecklicher Verletzungen der Religionsfreiheit“, sagte Schick weiter. Umso wichtiger sei es, als Reaktion darauf nicht den Einfluss der Religionen einzudämmen, sondern für eine größere Toleranz in Religions- und Weltanschauungsfragen einzutreten.
In Rückgriff auf das Zweite Vatikanische Konzil stellte der Bischof heraus, dass die Religionsfreiheit zur Würde des Menschen gehöre und es daher in religiösen Dingen keinen Zwang geben dürfe. Gleichzeitig betonte er, dass dies nicht nur für Katholiken oder
Christen
gelte: „Religionsfreiheit kann es nur für alle religiösen Gemeinschaften geben, oder es gibt sie gar nicht!“