Trotz der widrigen Umstände zeigt sich der Erzbischof von Lahore optimistisch: „Schritt für Schritt können wir es schaffen, ein friedliches Land zu werden. Wir sind alle Bürger Pakistans, egal welcher Religion wir angehören.“ Ein großes Anliegen ist Shaw der
interreligiöse Dialog
. Nur dadurch sei es möglich, sich gegenseitig zu verstehen und gemeinsam für den Frieden und die Freiheit einzutreten.
Katholische Schulen fördern interreligiösen Dialog
Eine große Rolle spielen für ihn dabei die kirchlichen Bildungseinrichtungen. Die rund 80 katholischen Schulen in Lahore haben den Angaben des Erzbischofs zufolge mehr als 800.000 Schüler, zu 90 Prozent Muslime. „Hier findet Dialog im Alltag statt, wichtige Werte wie Offenheit, Toleranz und ein friedliches Miteinander werden vermittelt“, betont Shaw. Den muslimischen Schülern werde dabei nicht der christliche Glaube aufgedrängt, ganz im Gegenteil: „Muslime gehen bei uns in den islamischen Religionsunterricht und werden von muslimischen Lehrern unterrichtet“.
Ziel müsse es sein, dieses Miteinander auszuweiten und den Dialog zwischen den Religionen voranzubringen, mahnt der Erzbischof. Dass Pakistan Schwerpunktland in der diesjährigen Missio-Kampagne zum Sonntag der Weltmission ist, sieht der Erzbischof als große Chance. Nur wenn die Verfolgung der Minderheiten in Pakistan in den Fokus der Öffentlichkeit rücke, werde sich dort auch etwas ändern, betont er.
Von Antje Pöhner, Missio München