Eine wirksame Politik für den ländlichen Raum brauche neben einem starken finanziellen Engagement die passenden institutionellen Rahmenbedingungen wie eine funktionierende Verwaltung. Darüber hinaus erforderten Demokratie, Selbstbestimmung und Würde für alle einen Mentalitätswandel – vor Ort und global. Es geht darum, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und die in ihnen schlummernden Potenziale zu aktivieren. Dieser Ansatz, den auch die fimarc mit engagierten Bildungsangeboten unterstützen, beschränke sich nicht auf die Entwicklungs- und Schwellenländer. Diese Programme setzten auf die Eigeninitiative der Menschen vor Ort. Entwicklung funktioniere nur von unten nach oben, auch in reichen Industriestaaten. Teil dieses Prozesses sei eine neue Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit und der regionalen Produkte. Regionale Wirtschaftskreisläufe seien die notwendigen Keimzellen für nachhaltigen Erfolg in der Region.
Ländliche Entwicklung als wichtiger Schlüssel
„Viele der über 700 Millionen Kleinbauern weltweit sind verarmt“, so Brunner. „Sie hungern, ihnen fehlt das Geld für Saatgut, Geräte und Dünger. Die Zunahme von großflächigen Landkäufen und -pachten drängen sie zunehmend an den Rand.“ Vor diesem Hintergrund fordere fimarc zu Recht, man müsse „Neue Wege eröffnen für eine alternative ländliche Entwicklung – Demokratie, Selbstbestimmung und Würde für alle“, so der Titel der Weltkonferenz. Für den Staatsminister sind Landwirtschaft und ländliche Entwicklung mit die wichtigsten Schlüssel zur Lösung der drängenden globalen Herausforderungen. Hierzu zählten die nachhaltige und ressourcenschonende Ernährungssicherung einer bis 2050 auf über 9 Milliarden Menschen anwachsenden Weltbevölkerung und der Klimawandel. Dieser schreite in einem alarmierenden Tempo voran und gelte inzwischen als „Gefahrenverstärker“ unter anderem bei der Ernährungssicherung, der Auseinandersetzung um Ressourcen und der Zunahme globaler Migration durch Umweltflüchtlinge.
Die
Weltkonferenz der fimarc
mit über achtzig Delegierten aus 40 Ländern weltweit findet vom 16. Mai bis zum 31. Mai auf dem Volkersberg im Bistum Würzburg statt.