Für Nicole Podlinski, Bundesvorsitzende der
Katholischen Landvolkbewegung
, ist in diesem Zusammenhang auch die Frage der Klimagerechtigkeit ein wichtiger Aspekt. „Die Sicherung der Ernährung ist vor dem Hintergrund des Klimawandels nicht nur eine Herausforderung für die Bauern, sondern wird zunehmend zum Problem für die politisch Führenden.“ Ernährungssicherung und die damit verbundene Wasserproblematik seien Schlüsselprobleme für ein friedliches Zusammenleben der Völker.
Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe
Die bäuerliche Familienlandwirtschaft sei dabei klimafreundlicher, weil sie weniger Ressourcen in Anspruch nehme, vielfältigere Früchte und Fruchtfolgen habe, die Agrobiodiversität fördere, und dadurch auch flexibler auf wirtschaftliche oder klimatische Krisen reagieren könne. „Deshalb liegt mir die Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe besonders am Herzen. Und ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen dieses Anliegen in die Diskussion der neuen Millenniumsziele aufnehmen.“
„Oft werden Kleinbauern als rückständig betrachtet“, so der Geschäftsführer der fimarc, Georg Dixon Fernandez (Indien). „Dieses öffentliche Bild zu verändern, dabei können die Medien eine wichtige Rolle übernehmen. Gerade jetzt, im UN-Jahr der landwirtschaftlichen Familienbetriebe.“ Die Industrieländer seien nicht von einem System der Kleinbauern überzeugt. Deswegen benötige man dringend die Unterstützung der Politik und der Medien, um mehr Informationen darüber zu verbreiten und die Vorteile dieses Systems klar heraus zu stellen. Dies sei auch ein Ziel dieser Weltkonferenz hier in Deutschland. Sie hebe die Probleme der Kleinbauern auf die politische Agenda, bringt sie in die Medien und ins Gespräch.
Die Weltkonferenz der fimarc zum Thema „In dieser Zeit globaler Krisen neue Wege eröffnen für eine alternative, ländliche Entwicklung – Demokratie, Selbstbestimmung und Würde für alle“ findet vom 16. bis zum 28. Mai auf dem Volkersberg im Bistum Würzburg statt. Anwesend sind Delegierte aus über 60 Ländern der Erde – in diesem Jahr feiert die Versammlung das 50. Jubiläum.