„Ich bin hier, um die Absurditäten und die Veruntreuungen im Zuge der WM anzuklagen und um die Menschen aufzufordern, auf der Straße für ihre Rechte zu kämpfen“, sagt Eron Morais de Melo, der, als Batman verkleidet, an den Protesten in Rio teilnimmt. „Gotham City ist eine gewalttätige und korrupte Stadt, ähnlich wie Rio“, so der selbst ernannte Superheld.
„Es wird keine WM geben“, steht auf Plakaten, die die rund 1.000 Demonstranten in Rio hochhalten. Eigentlich ist der Slogan aus dem Zusammenhang gerissen. Vollständig lautet er: „Ohne soziale Gerechtigkeit wird es keine WM geben.“ Denn das Ziel der Demonstranten ist weniger, die WM zu kippen, als die Regierung zum Dialog über soziale Missstände zu bewegen.
Diesem Anliegen schließen sich jetzt auch katholische Organisationen aus Deutschland an. Am Montag starten sie die
Aktion Steilpass
, die von Brasiliens Regierung soziales Fairplay bei der Organisation und Durchführung der WM fordert. Die vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB), Kolping International, der katholischen Arbeiterbewegung (KAB) und dem DJK-Sportverband organisierte Aktion sammelt Unterschriften für eine Online-Petition, die der Regierung in Brasilia vor der WM übergeben werden soll.
Von Thomas Milz