Statt Recht und Ordnung regiere in dem afrikanischen Binnenstaat das Gesetz der Gewalt. Die bewaffneten Gruppen – darunter die Anti-Balaka-Milizen, ehemalige Seleka-Rebellen und die ugandische Lord’s Resistance Army (LRA) – begingen Morde und Entführungen vollkommen ungestraft. „Die Zentralafrikanische Republik ist zu einem großen Gefängnis unter freiem Himmel geworden, in dem die Bewegungsfreiheit wie auch die Meinungsfreiheit Bedingungen unterworfen sind“, warnten die Bischöfe in ihrem Schreiben.
838.000 Binnenflüchtlinge
Laut Aussage der Bischofskonferenz seien inzwischen 838.000 Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht vor den Kämpfen. Davon seien rund 313.000 in Camps in der Hauptstadt Bangui untergebracht worden. Rund 246.000 weitere Flüchtlinge suchten Schutz in den Nachbarländern.
Ebenso warnten die Bischöfe in ihrer Stellungnahme vor der illegalen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes. Dies betreffe sowohl die Forstbestände als auch tierische und Bergbauressourcen, wie Diamanten. Die Geistlichen appellierten an die Übergangsregierung von Catherine Samba-Panza, den Schutz dieser Ressourcen zu gewährleisten.
Um mit „der schlimmsten Krise, die dieses Land bisher erlebt“ habe, fertigzuwerden, setze das zentralafrikanische Volk seine Hoffnung auf die internationale Gemeinschaft. „Dennoch sind wir nicht unserer eigenen Verantwortung als Bürger enthoben“, betonten die Bischöfe. Sie hielten „alle Zentralafrikanerinnen und Zentralafrikaner dazu an, sich zur Lösung dieser Krise aktiv einzubringen.“
Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Seit einem Putsch der Rebellenkoalition „Seleka“ im März 2013 leidet das Land unter gewaltsamen Konflikten. (lek mit KNA)