Der sozialistische Präsident Nicolas Maduro sagte, der Weg bis zu diesem ersten Aufeinandertreffen sei nicht leicht gewesen. Zugleich rief er dazu auf, ein „Modell des Zusammenlebens zu suchen, um die Demokratie in Venezuela zu stärken“.
Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski warf Maduro vor, sich respektlos gegenüber den Demonstranten zu verhalten. Der Staatschef hatte die Protestierenden wiederholt als „Nazifaschisten“ bezeichnet, deren Ziel ein Staatsstreich sei.
Opposition fordert Amnestiegesetz
Die Opposition kündigte zudem an, ein Amnestiegesetz für die während der Proteste festgenommenen Demonstranten in den Kongress einzubringen. Die Straffreiheit für die von der Opposition als „politische Gefangene“ bezeichneten Demonstranten ist eine der zentralen Forderungen der Regierungsgegner.
Weitere Themen des Treffens waren die Einrichtung einer Wahrheitskommission und die Entwaffnung der regierungsnahen Milizen. Die Opposition macht vor allem diese sogenannten „colectivos“ für die Gewalt im Land verantwortlich. Regierungsvertreter sagen dagegen, die Gewalt gehe von den Demonstranten aus.
Die Demonstrationen in dem südamerikanischen Land hatten im Februar begonnen und richten sich vor allem gegen Lebensmittelknappheit, hohe Kriminalität, Polizeigewalt und staatliche Zensur. Die Regierung bezeichnete die Proteste als Putschversuch und ließ zahlreiche Oppositionspolitiker unter dem Vorwurf verhaften, für die Gewalt verantwortlich zu sein. Menschenrechtsorganisationen erhoben dagegen schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Die katholische Kirche hatte beide Seiten in den vergangenen Wochen wiederholt zu einer friedlichen Lösung des Konflikts aufgerufen.