Übergangspräsidentin Samba-Panza appelliert an die UNO
Neben dem Papst traf die afrikanische „Friedensplattform“ in diesen Tagen auch Vertreter der Vereinten Nationen. Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik hat sich seit dem Putsch vor einem Jahr kontinuierlich verschlechtert. Selbst Übergangspräsidentin Catherine Samba-Panza bittet die UNO um Soldaten.
„Wir haben Antworten erhalten, die zuversichtlich klingen. Auch der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon selber hat uns versprochen, eine UNO-Resolution vorzubereiten, in der der Einsatz von UNO-Blauhelmen in Zentralafrika vorgesehen ist. Es gibt dazu bereits viele Unterstützer von etlichen Mitgliedstaaten. Je früher eine solche konkrete Mission durchgeführt wird, desto schneller hat das unsinnige Sterben vieler Menschen ein Ende!“
Maßnahmen gegen Hungerkrise
Um eine umfassende Ernährungskrise in der Konfliktregion zu verhindern, hat die Weltbank indes mit der Welternährungsorganisation FAO und der Übergangsregierung der Zentralafrikanischen Republik eine Kooperation zur Nahrungsmittelhilfe vereinbart. Die Weltbank steuert demnach umgerechnet 5,8 Millionen Euro zu einem 14,5 Millionen Euro schweren Hilfeplan bei, der vom Welternährungsprogramm WFP koordiniert wird.
Kurzfristig sollen 9.000 Familien in Zentralafrika mit Saatgut und Werkzeugen für die Mitte April beginnende Pflanzsaison ausgestattet werden. Berichten von Einwohnern zufolge sei die landwirtschaftliche Produktion aufgrund der Vertreibungen unterbrochen; dies habe zu einem schweren Rückgang der Erträge und starken Preisanstiegen in der Hauptstadt Bangui geführt, berichtete die FAO am vergangenen Freitag in Rom.
Seit Ausbruch des aktuellen Konflikts im März 2013 gibt es in der Zentralafrikanischen Republik immer wieder blutige Verteilungskämpfe zwischen muslimisch und christlich geprägten Milizen, zwischen Acker- und Viehbauern, zwischen staatsnahen und staatsfernen Milizen. Unbeteiligte Bürger werden vertrieben oder ermordet, rund eine Million Menschen sind inzwischen auf der Flucht. Kriminelle Banden haben besonders die ländlichen Gebiete im Griff. Trotz der Präsenz von 2.000 französischen und 5.400 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) drohen sich die bürgerkriegsähnlichen Zustände zu verfestigen. (lek mit Radio Vatikan/KNA)