Hoffnung auf Frieden
Dass es einen baldigen Frieden geben wird, hofft der Erzbischof zwar sehr, allzu optimistisch ist er aber nicht. Schon zu Beginn der Proteste und Demonstrationen fühlte er sich an den Bürgerkrieg im Libanon erinnert. Ein baldiges internationales Abkommen hält er für unwahrscheinlich.
Bevor Erzbischof Arbach Ende 2012 noch von Papst Benedikt XVI. als Oberhirte nach Homs berufen wurde, diente er seit 1996 17 Jahre lang als Pfarrer und später als Apostolischer Exarch in Argentinien. Zuvor lebte er seit 1965 im Libanon. Geboren wurde Jean-Abdo Arbach 1952 in der historischen syrischen Kleinstadt Yabroud, wo heute noch ein Großteil seiner Familie lebt.
Anfang März reiste Arbach nach Rom, um dort Papst Franziskus aus erster Hand von der Lage in Syrien und der Situation der Christen zu informieren. Anschließend stattete er unter anderem
Missio in München
einen Besuch ab. Um nach Europa zu gelangen, reiste der Erzbischof von Homs mit dem Auto über Damaskus nach Beirut, musste auf dem Weg unzählige Straßenkontrollen – sowohl von Regierungstruppen als auch von Rebellen – passieren. Erst in Beirut konnte er mit dem Flugzeug weiterreisen.
Rund zehn Prozent der etwa 22 Millionen Einwohner Syriens sind Christen. Homs ist nach Aleppo und Damaskus die drittgrößte Stadt in Syrien. Zu Beginn des Bürgerkrieges war die Stadt eine Hochburg des Protests gegen das Regime von Präsident Assad.
Die melkitisch griechisch-katholische Kirche ist im Nahen Osten beheimatet und mit der römisch-katholischen Kirche vereint. In Syrien ist sie eine der größten christlichen Gemeinschaften.
Von Antje Pöhner,
Missio München