Erzbischof Schick befürchtet Bürgerkrieg
Bild: © KNA

Erzbischof Schick befürchtet Bürgerkrieg

Der katholische Bischof Ludwig Schick befürchtet in der Ukraine einen Bürgerkrieg zwischen Russen, Tartaren und Ukrainern. Gleichzeitig rief der Bamberger Erzbischof am Freitag im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) alle Beteiligten zu „großer Zurückhaltung“ und einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Es dürfe zu keinen weiteren Machtspielen und Destabilisierungen kommen. „Das Völkerrecht muss ohne Wenn und Aber anerkannt werden“, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Erstellt: 07.03.2014
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der katholische Bischof Ludwig Schick befürchtet in der Ukraine einen Bürgerkrieg zwischen Russen, Tartaren und Ukrainern. Gleichzeitig rief der Bamberger Erzbischof am Freitag im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) alle Beteiligten zu „großer Zurückhaltung“ und einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Es dürfe zu keinen weiteren Machtspielen und Destabilisierungen kommen. „Das Völkerrecht muss ohne Wenn und Aber anerkannt werden“, so der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Die orthodoxe Kirche in der Ukraine sei zwar in mehrere Patriarchate gespalten, sagte Schick der KNA weiter. „Aber auch sie müssen im Namen Christi alles tun, was den Konflikt beendet und Frieden wiederherstellt.“ Der Patriarch der griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, wolle die Einheit der Ukraine wahren und tue sein Bestes dafür. Über die Caritas unterstütze auch die katholische Kirche in Deutschland die Verletzten und die Leidtragenden der jetzigen Situation in dem Land.

Auch der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maiziere (CDU), rief heute zusammen mit Vertretern des deutsch-russischen Dialogs zu Deeskalation in der aktuellen Krise auf der Krim auf. „Militärpolitische wie wirtschaftliche Maßnahmen“ müssten „von allen Seiten“ zurückgestellt werden um den Konflikt zu begrenzen, heißt es in einer am Freitag in Berlin vom Verein „Petersburger Dialog“ veröffentlichten Erklärung. „Der Dialog auf möglichst vielen Ebenen ist in dieser Stunde der Krise der einzige Weg, den vielfältigen Interessen an den europäisch-russischen Beziehungen gerecht zu werden.“

Kirchen in Deutschland rufen zum Gebet auf

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) rief zum Gebet für alle von dem Konflikt in der Ukraine betroffenen Menschen auf. „Wenn der Weg des Dialogs und der Versöhnung verlassen wird und stattdessen Hass und Gewalt das Handeln bestimmen, gibt es am Ende nur Verlierer“, warnte der ACK-Vorsitzende, der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, am Freitag in Frankfurt.

Mit Blick auf die Paralympics im russischen Sotschi forderte sein Bamberger Amtskollege Ludwig Schick das Internationale Olympische Komitee (IOC) auf, deutlich Position zu beziehen. „Das IOC und alle Beteiligten müssen jetzt alles tun, dass von den Paralympics ein Aufruf zum Frieden in der Ukraine ausgeht.“ Wichtig sei aber auch, dass die behinderten Sportler gute Spiele erleben dürften, so Schick. „Es wäre schade, wenn sie vor leeren Rängen und ohne Beteiligung von Gästen ihre sportliche Leistung bringen müssten.“

Auch Weihbischof Jörg Michael Peters, Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, sagte am Freitag im Interview mit dem Kölner Domradio , die Veranstalter dürften zum Konflikt nicht schweigen. Es müsse ein Nachdenken nach den Spielen geben, auch mit den Verantwortlichen vor Ort. (lek mit KNA)

Aufruf zum Gebet für die Ukraine

Den Gebetsaufruf von Bischof Karl-Heinz Wiesemann sowie eine Auswahl an Friedensgebeten finden Sie auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK):