Thema Unternehmensverantwortung gewinnt an Bedeutung
Grundsätzlich wird das Thema, davon sind die Verfasser des Berichts überzeugt, angesichts der wachsenden wirtschaftlichen Verflechtung über Ländergrenzen und Kontinente hinweg immer wichtiger. Schon jetzt kontrollierten mehr als 80.0000 sogenannte Transnationale Konzerne mit ihren Tochterfirmen einen guten Teil der Warenströme rund um den Globus. Zu den Top-30-Unternehmen dieser Art zählen mit E.ON, Daimler, der Deutschen Telekom und BMW sechs Vertreter aus Deutschland.
Wie verschlungen die Pfade der Globalisierung mitunter sind, untersuchte
Misereor
erst kürzlich am Beispiel der
Kupfermine Antamina in Peru
. Die Betreiber des Komplexes nahe der Andenstadt Huaraz produzieren immer wieder wegen Landnutzungskonflikten oder massiven Umweltproblemen Negativschlagzeilen. Den Geschäften tut das aber offenbar keinen Abbruch: Aus Peru bezieht der größte deutsche Kupferhersteller Arurubis 24 Prozent seiner Kupferkonzentrate. Weil Arurubis zugleich ein wichtiger Zulieferer der Autobranche ist, wandert das Metall schließlich in Fahrzeuge mit dem Kennzeichen „Made in Germany“.
Kritik an der Bundesregierung
Die internationale Staatengemeinschaft reagierte vor knapp drei Jahren auf das Problem. Am 16. Juni 2011 verabschiedete der UN-Menschenrechtsrat einstimmig die „Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“. Diese verpflichten Staaten, Menschenrechtsverstöße durch Unternehmen zu ahnden und nehmen Unternehmen in die Pflicht, Menschenrechte zu achten.