Die
Stiftung Weltbevölkerung
in Hannover rief zu einem stärkeren Engagement gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen auf. „Wenn sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt, werden Schätzungen zufolge in den kommenden 15 Jahren weitere 86 Millionen Mädchen genitalverstümmelt“, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung, Renate Bähr.
Enge Zusammenarbeit mit Regierung und Zivilgesellschaft
Die Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Ingrid Fischbach (CDU), bezeichnete die Verstümmelungen als Menschenrechtsverletzungen, „die nicht durch kulturelle oder religiöse Traditionen zu rechtfertigen sind“. Das Ministerium arbeite an der Sensibilisierung der Ärzteschaft.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer (SPD), sagte, man wolle eng mit den Regierungen und Zivilgesellschaften anderer Länder zusammenarbeiten, um Genitalverstümmelung zu unterbinden. „Gemeinsam können wir konstruktive Ansätze entwickeln mit dem Ziel, diese unmenschliche Praxis zu unterbinden.“
Die frauenpolitische Sprecherin der Linken, Cornelia Möhring, sprach von einer „eklatanten Menschenrechtsverletzung“ und forderte, das Thema in die Integrationskurse aufzunehmen.