Die Ordensleute bleiben auch, weil sie von vielen Seiten darum gebeten werden. Sie sind für die Hilfe vor Ort unverzichtbar. „Wir bleiben. [...] Wenn er (der Bischof, Anm. d. Red.) nicht sagt, dass wir gehen sollen, bleiben wir.“ schreibt Sr. Isabel Sabu SSpS,
Steyler Missionsschwester
aus Yei im Südsudan, an ihre Mitschwestern. In ihrem Brief berichtet sie von auseinander gerissenen Familien, die tagelang getrennt voneinander auf der Flucht sind und nicht wissen, ob sie einander jemals wiederfinden.
Pfarrzentrum als Flüchtlingslager
Neben den afrikanischen Schwestern leben auch drei Deutsche Steyler Missionarinnen im Land. Auch die
Salesianer Don Boscos
, die an sechs Standorten im Südsudan aktiv sind, melden schreckliche Ereignisse. Ihr Pfarrzentrum in Juba ist zu einem Flüchtlingslager umfunktioniert worden und kann den großen Flüchtlingsströmen kaum standhalten. Die Menschen sind unter unvorstellbaren Bedingungen auf der Flucht. Vor ein paar Tagen hat eine Frau auf der Schwelle des Lagers, kaum, dass Sie es betreten hatte, ein Kind zur Welt gebracht.
Wie verfahren die Situation ist, zeigt die Anweisung der Regierenden, die Leichen auf den Straßen liegen zu lassen, um nicht durch Beerdigungs-Zeremonien andere Ethnien oder Religionen zu provozieren. Bereits im Dezember äußerten die katholischen und anglikanischen Bischöfe in einem Friedensappell die Sorge, dass der politische Konflikt auch zu einem ethnischen Problem wird.
Militär statt Ausbildung
Die
Don Bosco Mission
engagiert sich im Südsudan vorwiegend im Bereich Bildung und Ausbildung. Leider verlieren sie derzeit Jugendliche aus den Ausbildungsbetrieben an das Militär. Je weniger Zukunftsperspektiven sich im Südsudan bieten, umso mehr ist das Militär die einzige Möglichkeit, an Nahrung zu kommen. Die Salesianer arbeiten in dem Gebiet eigentlich auch mit Volunteers, diese haben Sie allerdings aus den betroffenen Regionen bereits evakuiert.
Unter den Ordensleuten, die im Südsudan helfen, sind auch einige Deutsche. Vier
Comboni-Missionare
berichten auf ihrer Internetseite über die Lage in ihrer Region. Pater Gregor Schmidt arbeitet in Old Fangak im Norden des Landes, östlich der Ölfelder. Dort ist es aufgrund der geografischen Lage in einer Schleife des Nils relativ ruhig. Rings herum allerdings herrscht Verwüstung. So berichtet er von bisher 200.000 Flüchtlingen und Tausenden von Toten. (SSpS/SDB/MCCI/DOK)
Mit freundlichem Dank für die Abdruckgenehmigung an
orden.de
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