Ein besonderes Problem für den Weg zum Frieden ist die Situation im Gaza-Streifen, der von der islamistischen Hamas regiert wird. Die Bischofsdelegation aus Europa, Nordamerika und Südafrika stellte nach ihrem
zweitägigen Aufenthalt
fest: „Gaza ist ein von Menschen verursachtes Desaster, ein schockierender Skandal, eine Ungerechtigkeit, die nach einer Lösung durch die internationale Gemeinschaft schreit.“ Weihbischof Renz betonte nach seinem Besuch in Gaza: „Solange Israel vom Gaza-Streifen mit Raketen beschossen wird, sind besondere Sicherheitsmaßnahmen der Israelis verständlich. Die Blockade des Gebiets und die internationalen Sanktionen gegen das Hamas-Regime haben jedoch zu einer humanitär schwer erträglichen Situation geführt, die dringend grundlegend verbessert werden muss.“
Tief beeindruckt zeigte sich der Weihbischof vom Überlebenswillen der kleinen christlichen Gemeinschaften in Gaza, die sich unter schwierigsten Bedingungen für die am meisten Benachteiligten einsetzen. In Gaza feierten die Bischöfe einen Gottesdienst und besuchten unter anderem eine Behinderteneinrichtung.
Das neue Gesicht des Nahen Ostens
Deutlicher als in den Vorjahren trat beim diesjährigen Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land der wachsende gesellschaftliche Einfluss palästinensischer Frauen zutage, der sich nicht zuletzt in den christlichen Gemeinschaften zeigt. Den Bischöfen wurde dies besonders bei Begegnungen mit der
christlichen Bürgermeisterin
von Bethlehem, mit muslimischen, jüdischen und christlichen Friedensaktivistinnen in Tel Aviv und Studentinnen der
katholischen Universität
in Bethlehem deutlich. „Bildung ist der Schlüssel für die wachsende Stärke der Frauen in dieser Region“, sagte Weihbischof Renz nach einem Besuch der
Jerusalemer Schmidt-Schule
für palästinensische Mädchen, die vom Deutschen Verein vom Heiligen Lande getragen wird und als deutsche Auslandsschule anerkannt ist. „Hier werden Mädchen und junge Frauen zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten herangebildet. Sie sind das neue Gesicht des Nahen Ostens.”
Neben Weihbischof Renz nahmen Erzbischof Stephen Brislin (Kapstadt, Südafrika), Bischof Pierre Bürcher (Reykjavik, Island), Bischof William Crean (Croyne, Irland), Bischof Michel Dubost (Evry, Frankreich), Erzbischof Paul-André Joseph Durocher (Gatineau, Kanada), Erzbischof Patrick Kelly (Liverpool, Großbritannien), Weihbischof William Kenney (Birmingham, Großbritannien), Bischof Declan Lang (Clifton, Großbritannien), Bischof Dennis Nulty (Kildare and Leighlin, Irland), Bischof Richard Edmund Pates (Des Moines, USA), Bischof Janusz Stepnowski (Lomza, Polen) und Erzbischof Joan Enric Vives Sicilia (Urgell, Spanien) am Bischofstreffen im Heiligen Land teil.