
Schick fordert mehr Geld für Entwicklungshilfe
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick begrüßt die Ankündigung des neuen Entwicklungshilfeministers Gerd Müller (CSU) , die Unterstützung für Afrika ausbauen zu wollen. Ziel müsse sein, dem Kontinent mehr Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.
Aktualisiert: 12.07.2015
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Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick begrüßt die Ankündigung des neuen Entwicklungshilfeministers Gerd Müller (CSU) , die Unterstützung für Afrika ausbauen zu wollen. Ziel müsse sein, dem Kontinent mehr Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.
Die neue Bundesregierung müsse sich dabei an ihren eigenen Worten messen lassen, sagte der in der Bischofskonferenz für weltkirchliche Fragen zuständige Erzbischof anlässlich des Afrikatags der katholischen Kirche am 6. Januar. Deutschland und alle Industrienationen sollten ihre Versprechen wahr machen und endlich 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe bereitstellen.
„Afrika ist ein reicher und entwicklungsfähiger Kontinent, der auf eigenen Beinen stehen könnte“, erinnerte Schick. Es gehe darum, den Austausch zwischen den innerafrikanischen Nationen und Ethnien zu fördern. Das wichtigste Ziel aber bleibe, den Hunger in der Welt zu bekämpfen.
„Die Erde bietet genug Nahrung für alle Menschen“, sagte der Erzbischof. Er stimmte damit auch den Worten Müllers zu, der jüngst gesagt hatte, dass der Hunger in der Welt besiegt werden könne. „Hier hat der Minister die volle Unterstützung der katholischen Kirche“, betonte Schick, der selbst die Stiftung „Brot für alle Menschen“ gegründet hat.

„Keine Waffenlieferungen in Krisengebiete“
Für dieses Ziel sei jedoch der Friede in Afrika unabdingbare Voraussetzung. „Die Waffenlieferungen aus Deutschland in afrikanische Krisengebiete müssen beendet werden“, sagte Schick. Auch die europäische Industrie müsste ihr Afrika-Gebaren überdenken: „Konzerne kaufen ganze Landstriche in Afrika auf, wo sich Bodenschätze befinden, um sie für ihre wirtschaftlichen Interessen auszubeuten.“ Durch die Einstellung „Was uns nützt, nehmen wir“ werde die Entwicklung auf dem Kontinent erschwert, wenn nicht gar verhindert.
Burkina Faso als Schwerpunktland
Um die „fluchwürdige Pest der Sklaverei“ zu bekämpfen, führte Papst Leo XIII. im Jahr 1891 die Kollekte zum Afrikatag ein. Heute, mehr als 120 Jahre später, kommt die Kollekte, die vom Internationalen Katholischen Missionswerk Missio gehalten wird, der Ausbildung von Priestern, Ordensleuten und Laienmitarbeitern in Afrika zugute. „Sie tragen dazu bei, die heutigen Formen der Sklaverei zu bekämpfen: Armut, ein mangelhaftes Gesundheitswesen, schlechte Bildungschancen, Korruption und Gewalt“, sagte Schick. Missio rückt 2014 das Beispielland Burkina Faso in den Mittelpunkt der Aktion. (lek mit KNA/Erzbistum Bamberg/Missio)