Das Erzbistum San Salvador hatte Ende September
überraschend das Menschenrechtsbüro geschlossen
. Nach Protesten kündigte Erzbischof Jose Luis Escobar Alas eine Neustrukturierung an. Die Menschenrechtsarbeit sollte künftig in einem Zentrum für Dokumentation zusammengefasst werden. Kritiker befürchteten, das Archiv der Menschenrechtsverletzungen könne verloren gehen. Zwischenzeitlich bot Staatspräsident Mauricio Funes eine Übernahme an.
Das international anerkannte Menschenrechtsbüro war 1982 gegründet worden, um die Hintergründe des Attentats an San Salvadors Erzbischof Oscar Arnulfo Romero (1917–1980) sowie Verbrechen während des Bürgerkrieges in El Salvador (1980–1991) aufzuklären. Die Anfänge des Büros liegen im Jahr 1977, als Romero eine Anlaufstelle für Opfer von Menschenrechtsverletzungen ins Leben rief.
Erzbischof Romero wurde als Anwalt für die Rechte der Armen und Unterdrückten über die Grenzen Mittelamerikas hinaus bekannt. Die Hintergründe seines Todes sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.