
Overbeck: Fall Limburg hat Hilfswerken geschadet
Die Debatte über den Fall Limburg und den Umgang mit Kirchenfinanzen hat sich nach Worten des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck negativ auf die katholischen Hilfswerke ausgewirkt. „Wir haben in den schwierigen Wochen, die hinter uns liegen, den Spendenrückgang sehr deutlich gemerkt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag).
Aktualisiert: 12.07.2015
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Die Debatte über den Fall Limburg und den Umgang mit Kirchenfinanzen hat sich nach Worten des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck negativ auf die katholischen Hilfswerke ausgewirkt. „Wir haben in den schwierigen Wochen, die hinter uns liegen, den Spendenrückgang sehr deutlich gemerkt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag).
Zugleich bezeichnete der für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zuständige Bischof Papst Franziskus als den „besten Werbeträger, den wir uns überhaupt vorstellen können“.
Der Papst kenne die Arbeit von Adveniat und habe sie als Erzbischof von Buenos Aires auch schon in Anspruch genommen, so Overbeck. Die Grundbotschaft von Franziskus ziele in die Herzmitte der Hilfswerk-Arbeit, für die Armen da zu sein. „Besser geht es nicht.“
Papst fordert stärkeren Kampf gegen den Hunger
Indes wird Papst Franziskus nicht müde, auf diese Grundbotschaft zu pochen. Es sei ein Skandal, dass eine Milliarde Menschen nicht genug zu essen hätten, sagte er am Montag in einer Videobotschaft zum Start einer Anti-Hunger-Kampagne von Caritas Internationalis .
„Wir können nicht wegschauen und so tun, als ob dies nicht existierte.“ Die Abschaffung des Hungers ist nach Franziskus'' Worten vor allem eine Frage des Willens. „Die Nahrung auf der Welt würde ausreichen, um alle satt zu machen“, so der Papst. Lebensmittel und Ressourcen dürften nicht verschwendet werden. Durch ein bewusstes Konsum- und Alltagsverhalten könne jeder einzelne zu einer gerechteren Welt beitragen, sagte der Papst.
Der christliche Wille zum Teilen und zu Solidarität mit den Armen könne allen Menschen zu einem würdigeren Leben verhelfen. Die Institutionen weltweit und die Kirche rief Franziskus auf, die Menschheit als große Familie zu begreifen und denjenigen eine Stimme zu geben, „die leise am Hunger leiden“.
Er erinnerte an das Vorbild Jesu, der im Neuen Testament eine große Menge mit wenig gesättigt habe. „Beten wir, dass Gott uns die Gnade gibt, eine Welt zu erleben, in der niemand mehr an Hunger sterben muss.“ Die Aktion von Caritas Internationalis, dem Dachverband von 164 Caritas-Organisationen weltweit, steht unter dem Motto „Eine einzige menschliche Familie – Nahrung für alle“. (lek mit kna)