Die katholische Kirche Südafrikas ehrte Nelson Mandela für das Opfer, das er für alle Menschen in ihrem Land gebracht habe, und für die Führung und Inspiration auf dem „Pfad der Aussöhnung“. Obwohl er in seinem Leben viel gelitten und seine Freiheit eingebüßt habe, habe er seine Prinzipien ebenso wenig aufgegeben wie seine Vision eines demokratischen und gerechten Südafrikas, sagte der Erzbischof von Kapstadt, Stephen Brislin.
Die Inkarnation afrikanischer Menschlichkeit
Für Pater Wolfgang Schonecke vom
Netzwerk Afrika Deutschland (NAD)
stand Mandela für ganz Afrika als eine Inkarnation von „Ubuntu“, der afrikanischen Menschlichkeit. Er sei ein Mensch gewesen, auf den alle Afrikaner mit Stolz blickten, ein Afrikaner, der überall in der Welt als eine überragende Persönlichkeit anerkannt und bewundert wurde, so Schonecke. Für Afrikas Politiker, die oft verbissen und mit allen Mitteln an ihrer Macht festhielten, sei Nelson Mandela das Mahnmal eines Präsidenten, der Macht ausüben, aber auch wieder loslassen konnte.
„Für die ganze Menschheit gibt Nelson Mandelas Leben ein authentisches Zeugnis, dass es möglich ist, auch im extremsten Leid und der brutalsten Unterdrückungssituation seine Würde zu bewahren und die Fähigkeit, auch dem schlimmsten Gegner zu verzeihen“, so Schonecke. Für die Völker, die sich heute in blindem Hass und Gewalt zerfleischten, stehe Mandela als ein Fanal, dass Versöhnung trotz allem immer möglich ist.