Der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Weltkirche äußerte sich anlässlich der Vorstellung einer
neuen Arbeitshilfe
der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Titel „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“ und dem Schwerpunktland Indonesien. Schick betonte, das Recht auf Religionsfreiheit sei nicht verhandelbar. Am Beispiel Indonesiens könne man ablesen, wie wichtig es sei, immer wieder auf Verletzungen dieses fundamentalen Menschenrechts hinzuweisen.
Pater Ignatius Ismartono, indonesischer Jesuit und langjähriger Sekretär der Kommission für Interreligiösen Dialog der Indonesischen Bischofskonferenz, belegte diese Restriktionen gegenüber religiösen Minderheiten mit konkreten Beispielen. Er verwies auf die Probleme, eine Erlaubnis für Kirchenneubauten zu erhalten. Da hierfür die Zustimmung der lokalen Behörden und Anwohner notwendig sei, sähen sich insbesondere kleine christliche Gruppen großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Der Ordensmann beklagte zudem eine Benachteiligung der Christen im politischen Bereich: „In unserer Verfassung“, so Ismartono, „ist die Religionsfreiheit verankert. Das hindert jedoch einige Entscheidungsträger auf lokaler Ebene nicht daran, dieses Recht auszuhebeln“.
Koalitionsvertrag verpflichtet sich auf Solidarität mit bedrängten Christen
Der Präsident des katholischen Missionswerks
Missio
in Aachen, Prälat Klaus Krämer, verwies angesichts dieser Entwicklungen auch auf die Politik in Deutschland. Der neue Koalitionsvertrag, dessen Bestätigung durch die Mitglieder der SPD noch ausstehe, betone ausdrücklich den stärkeren Einsatz für das Recht auf Religionsfreiheit und die Solidarität mit bedrängten Christen.
Die Initiative
Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit
wurde vor zehn Jahren von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen, um auf die Notsituationen von Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt aufmerksam zu machen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Tag des Heiligen Stephanus, begeht die katholische Kirche in Deutschland traditionell den Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen. (lek)