MISEREOR-Mitarbeiter Elmar Noé ist derzeit auf der Insel Panay. Er berichtet, dass die Lage der Menschen in den vom Taifun am schwersten betroffenen Gebieten noch immer verzweifelt ist: "Die Hilfslieferungen treffen jetzt ein, aber die Verteilung gestaltet sich teilweise sehr schwierig. Der Bedarf ist viel größer als Hilfsgüter vergeben werden können.“ So komme es immer wieder zu Gewalt und Chaos.
In dieser Situation kann MISEREOR auf die genauen Ortskenntnisse der philippinischen Partner bauen. Diese haben die nötigen Kontakte, um Hilfsgüter zu beschaffen, und die logistischen Möglichkeiten, die Verteilung so breit wie möglich zu organisieren.
„Die Umwelt rächt sich“
Wie das Hilfswerk missio mitteilt, werden vor allem Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und Medikamente dringend gebraucht. Die zerstörte Infrastruktur erschwere jedoch den Transport und die Verteilung. missio-Projektpartnerin und Missionsbenediktinerin Schwester Stella Matutina aus Mindanao sieht einen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Zerstörung durch den Sturm und der Umweltzerstörung auf den Philippinen: „Die Umwelt rächt sich, nachdem wir sie jahrelang missbraucht haben“.
Fünf Tage nach dem Taifun Haiyan haben 36 Staaten und internationale Organisationen Unterstützung für die Philippinen zugesagt. Die Finanz- und Sachhilfen belaufen sich nach Regierungsangaben mittlerweile auf umgerechnet 66,7 Millionen Euro. Vonseiten der katholischen Kirche in Deutschland haben Hilfswerke und Bistümer mehrere Hunderttausend Euro zur Verfügung gestellt.
Der philippinische Staatspräsident Benigno Aquino sagte am Mittwoch, das Volk habe in den vergangenen Tagen „viele Gründe zur Dankbarkeit“ erlebt. Er verwies auf die Hilfen aus dem Ausland, aber auch auf den Einsatz der Bevölkerung selbst. Die Nation habe erneut ihre Tugenden von „Stärke und Mitgefühl“ unter Beweis gestellt.
„Solidarität aus Glauben und Gebet, verbunden mit fester Entschlossenheit, zeigen der Welt, dass nichts den philippinischen Geist wanken machen kann. Der Allmächtige hat uns die Ausdauer geschenkt, solchen Tragödien standzuhalten, sicher in unserem Glauben, dass Gott uns weiter führt in der Sorge für unsere Landsleute, dem Wiederaufbau unserer Nation und dem Schaffen einer Zukunft“, so Aquino in seiner Erklärung. (mit Material von KNA)
Von Christoph Meurer