Kinder leiden besonders unter den Folgen des Hungers
Die Expertin gab allerdings auch zu bedenken: „Weltweit hungern aber weiterhin 870 Millionen Menschen.“ Funke wies darauf hin, dass Kinder ganz besonders unter den Folgen von Mangel- und Unterernährung litten. Diese habe langfristige Konsequenzen für die Entwicklung eines Kindes, zum Beispiel die Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten und schulischer Leistungen, so Funke. Das fange schon im Mutterleib an. Die Fachreferentin erklärte: „Ist die Mutter schlecht versorgt, kann sich das Kind im Mutterleib nicht normal entwickeln und wird oftmals lebenslange Schäden davontragen. Mangel- und Unterernährung in den ersten zwei Lebensjahren schwächen das Immunsystem, führen zu einem schwereren Krankheitsverlauf und können so lebensbedrohlich sein“.
Häufig gehen dabei chronischer Hunger und extreme Armut Hand in Hand: „Armut geht meist mit einem quantitativen und qualitativen Mangel an Nahrung einher, dieser beeinträchtigt die individuelle Entwicklung und verstärkt wiederum Armut und Hunger. Ein Teufelskreis“, beklagte Funke.
Einfach mehr Nahrungsmittel zu produzieren sei allerdings kein Weg aus diesem Teufelskreis, gab Francis Ngang von „Inades“ zu bedenken. Obwohl die Zahl der hungernden Menschen weltweit zurückgegangen sei, litten immer noch zwei Milliarden Menschen täglich unter Vitamin- und Mineralstoffmangel. „Wir brauchen vielfältige, gesunde Ernährungssysteme vor Ort, um das zu ändern“, ergänzte Ngang. „Das kommende Jahr haben die Vereinten Nationen aus gutem Grund zum ‚
Internationalen Jahr der Familiären Landwirtschaft
‘ ausgerufen. Die deutsche Regierung kann sich mit einer ambitionierten Agenda an die Spitze der Bewegung stellen“, so Ngang. (lek mit Misereor/Erzbistum Bamberg/Kindermissionswerk)