Die 46-jährige Angelique Namaika unterstützt seit Jahren in der Stadt Dungu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo Frauen und Mädchen, die von bewaffneten Gruppen vertrieben wurden. Zwei Drittel der 350.000 Vertriebenen in der Region waren vor der Lord''s Resistance Army (LRA) geflohen, die für ihre Brutalität bekannt ist. Obwohl heute Friedenssoldaten der Vereinten Nationen in der Region sind, entführt die LRA in einigen Gebieten weiterhin Menschen.
Unterstützung für mehr als 2.000 Frauen
Namaika wurde 2009 selbst durch Kämpfe vertrieben – sie weiß, was es bedeutet, ein Zuhause verlassen zu müssen. Im vergangenen Jahr berichtete sie dem US-Kongress und dem UN-Sicherheitsrat über die Greuel der Lord''s Resistance Army von Joseph Kony, die plündert, tötet, entführt, verstümmelt und vergewaltigt. Im Rahmen ihrer Arbeit als Ordensfrau der Augustinerinnen im Bistum Dungu hat sie inzwischen mehr als 2.000 Frauen geholfen, ein neues Leben anzufangen.
Eine von ihnen ist Rose. Sie war 14 Jahre alt, als sie von der LRA gefangen genommen wurde. „Als ich sie das erste Mal sah, war sie eben von der ugandischen Armee gerettet worden“, erzählt Namaika. Nach 20 Monaten in Gefangenschaft war sie traumatisiert und litt an einer Geschlechtskrankheit. Wochen nach ihrer Befreiung entdeckte sie, dass sie schwanger war. Das Kind, das sie zur Welt brachte, war ebenfalls krank, aber für Ärzte fehlte das Geld. Rose wollte in Dungu ihre Mutter aufsuchen – aber diese wies sie mit dem Vorwurf ab, Teil der LRA gewesen zu sein.